An Flüssen und Seen: Malerisches Mitteleuropa
Von Köln nach Verona: Vom ehrwürdigen Rhein zur Stadt der Liebe
Lass Dich auf dieser abenteuerlichen Bahnreise quer durch Mitteleuropa von dichten Wäldern und gewundenen Tälern, Bergschlössern und Weinbergen an den schönsten Ufern von Flüssen und Seen verzaubern.
Sie aus dem Zugfenster spektakuläre Landschaften an Dir vorbeiziehen. Steig am nächsten Bahnhof aus. Hier zeigen wir sie Dir, so dass Du sie auf eigene Faust erkunden kannst. Mach es Dir gemütlich und nimm Dir die Zeit, um die Schönheit des Bahnfahrens und alles, was es zu bieten hat, zu genießen.
Ein Sechs-Tage-Bahnabenteuer vom Rhein zum Gardasee
Abfahrt in Köln
Die viertgrößte Stadt Deutschlands ist berühmt für ihren Dom, ihren Karneval und ihr Kölsch: Kleine Biere, von denen man leicht so viele trinken kann, dass man anfängt zu zählen.
Die Kathedrale, die sich neben dem Hauptbahnhof befindet, ist unvergleichlich. Als dritthöchste Kirche der Welt ist er auch das meistbesuchte Denkmal Deutschlands und eine mächtige Kulisse für Könige, Sänger und Demonstranten. Es ist kaum vorstellbar, dass die Fassade nach Abschluss der Arbeiten Ende des 19. Jahrhunderts fast vollständig weiß war, bevor sie durch die Industrialisierung und die Umweltverschmutzung ihren unverwechselbaren schwarzen Anstrich erhielt.
Wenn Du Lust auf etwas anderes hast, liegt nur einen kurzen Spaziergang vom Bahnhof entfernt das Schokoladenmuseum, eine lustige Aktivität, die Sie durch die Vergangenheit und Gegenwart unserer Lieblingssüßigkeit führt, von den Maya und Azteken über den Barock und die industrielle Revolution bis hin zur raffinierten Schokolade, die wir heute essen.
1. Tag: Von Köln am Rhein entlang über Bacharach nach Heidelberg
Durchgehender Intercity über Mainz (alle 2 Stunden; Fahrtzeit 3 Stunden)
Wir treffen uns mit Sack und Pack auf der Domplatte: Unser Bahnabenteuer beginnt nur wenige Schritte vom altehrwürdigen Kölner Dom im quirligen Hauptbahnhof. Hier besteigen wir einen Intercity-Zug, der uns entlang des Rheins bringt. Beobachte, wie die Boote flink durch das Wasser manövrieren. Gotische Burgen und alte Weinberge prägen die Landschaft auf der anderen Seite des Rheins.
Der Rhein ist das Deutschlandbild in seiner vollkommensten Form. Die Dörfer hier sehen aus, als wären sie direkt aus dem Märchenbuch gehoben worden. Wenn Du eine mittelalterliche deutsche Stadt mit Fachwerkhäusern, Kopfsteinpflaster und einem weiten Blick von einem alten Kirchturm erleben möchtest, solltest Du in Bacharach aussteigen.
Der Rhein und sein Tal sind auch für die Deutschen von großer kultureller Bedeutung. Ein Gedicht insbesondere, das ins nationale Bewusstsein eingedrungen ist, ist Lorelai von Heinrich Heine. In ihr sitzt eine Sirene auf einem Felsen am Rhein, ihre Schönheit und ihr Gesang lenken die vorbeifahrenden Fischer ab und führen sie in ihr Verderben. Die Legende besagt, dass viele Fischer hier ertrunken sind, gefesselt von der Schönheit der Natur. Der Fels, der Heines Arbeit inspirierte, ist am rechten Flussufer zu sehen, gleich nach dem Passieren von Sankt Goar.
Heidelberg ist schnell darin, Dich zu bezaubern. Mit seinem weltberühmten Schloss, den malerischen Barockstraßen und den pastellfarbenen Häusern ist es mit Sicherheit einer der romantischsten Orte Deutschlands.
In der Altstadt herrscht immer rege Aktivität, auch wegen der großen Zahl von Studenten. Es gibt sogar ein Studentengefängnis aus dem 16. Jahrhundert, das Du noch immer besuchen kannst. Um einen Blick über die Stadt zu werfen, mach einen Spaziergang auf dem Philosophenweg am nördlichen Neckarufer. Wandle auf den Spuren manch eines berühmten Dichters und Philosophen, der diesen Weg gegangen ist!
Noch ein nachhaltiger Tipp: Kehre ein bei „Red, die grüne Küche“. Ein tolles kleines vegetarisch-veganes Bistro mit Terrasse, 5 Gehminuten vom Bismarckplatz entfernt.
2. Tag: Von Heidelberg durch den Schwarzwald über Gengenbach nach Konstanz
Einmal umsteigen in Karlsruhe (Fahrzeit insgesamt 4 Stunden)
Während der Zug entlang der Schwarzwaldbahn auf- und absteigt und durch Tunnel und um Kurven flitzt, genießen wir die Aussicht auf Täler, Berge und Wasserfälle. Der Schwarzwald ist wirklich der Stoff, aus dem die Märchen sind. Natürlich auch im wahrsten Sinne des Wortes, denn dieser Wald diente vielen der dunkleren Brüder-Grimm-Märchen als Kulisse und Inspiration.
Zwischenstopp in Gengenbach, einer charmanten kleinen Stadt mit vielen Fachwerkhäusern, darunter das über 200 Jahre alte Rathaus. An den Türmen und Toren vorbei und durch die engen Gassen der Altstadt zu gehen, ist wie eine Zeitreise.
Der Westrand des Schwarzwaldes ist mit seinen Reben, Weinbergen und Weindörfern auch eines der beliebtesten Ausflugsziele für den Viertelesschlotzer, wie der Name des Ortes für diejenigen heißt, die ein gutes Glas Wein genießen. Im Weingut von Bender in Gengenbach können Sie ein Glas badischen Wein aus der Region probieren.
Dann fahren Sie mit dem Nachmittagszug an das Westufer des Bodensees, wo wir uns entspannen oder einen Spaziergang entlang des Hafens machen können, mit Blick auf den See und die in der Ferne auftauchenden Alpen.
Nachhaltiger Tipp: Probiere die mittelalterliche Speisekarte im Konzil Konstanz, die ausschließlich lokale Zutaten sowie Rezepte aus rund 600 Jahren verwendet.
3. Tag: Von Konstanz nach Luzern ins Herz der Schweiz
Durchgehende Intercity (2 Stunden)
Wenn das Wetter es zulässt, fahren wir mit dem Boot zur Insel Mainau im Bodensee, die auch als „Blumeninsel“ bekannt ist. Doch dieser einladende Ort mit Blumenfeldern, Gärten und Wanderwegen hat auch eine dunkle Seite seiner Geschichte. Während des Dritten Reiches wurde beschlossen, dass das Schloss hier als Ruhestätte für dekorierte Nazi-Offiziere dienen sollte. Doch nach Kriegsende fiel die Mainau in die französische Besatzungszone, und die Insel wurde als Sanatorium für französische Überlebende des Konzentrationslagers Dachau genutzt. Verpasse nicht die Gedenkstätte für dieses ergreifende historische Ereignis.
Von Konstanz aus steigen wir in einen direkten Intercity-Zug nach Luzern im Herzen der Schweiz, zweifellos eine der malerischsten Städte der Welt. Direkt am Vierwaldstättersee gelegen und ganz von Bergen umgeben, haben hier im Laufe der Jahre viele Schriftsteller und Philosophen ihre Inspiration gefunden.
Die Stadt hat eine wunderbare Altstadt mit charmanten Plätzen und bunten Fassaden. Sehen wir uns die überdachten Holzstege über die Reuss an, die bis ins 14. Jahrhundert zurückreichen.
4. Tag: Von Luzern auf den Pilatus Kulm oder den Brunni bei Engelberg
Verbringen wir den Tag in Luzern oder machen wir uns auf den Weg in die Berge. Die steilste Zahnradbahn der Welt führt hinauf auf den Pilatus Kulm, vorbei an Alpweiden, durch enge Schluchten und markanten Felsformationen. Die 1889 in Betrieb genommene Bahn fährt eine halbe Stunde lang mit Steigungen von bis zu 48 Prozent. Vielleicht essen wir oben zu Abend oder nehmen uns sich einfach einen Moment Zeit, um das Alpenpanorama zu genießen.
Auf dem Rückweg nach Luzern können wir mit der Seilbahn fahren, um Zeit zu sparen. Und schließlich mit dem Oberleitungsbus zurück in die Stadt. Der Interrail-Pass gilt für die Pilatusbahn leider nicht: Einfach eine Hin- und Rückfahrkarte lösen.
Wir können jedoch den Pass für den Nahverkehrszug nach Engelberg benutzen, von wo aus wir bis zum Brunni fahren können. Neben einem herrlichen Panorama, das in dieser Gegend fast selbstverständlich ist, gibt es auf dem Berg auch eine Schlittelbahn und einen „Kitzelpfad“, auf dem wir barfuss um den Härzlisee auf 1’860 m ü.M. herumlaufen können. Die Wanderung bergab ist einfach, mit noch mehr fantastischen Aussichten auf die Stadt und das Tal.
Nachhaltiger Tipp: Kaffeeliebhaber sollten einen Zwischenstopp im Roastery Engelberg in Betracht ziehen, einem großartigen kleinen Café, in dem die Besitzer die Bohnen selbst rösten und ihre eigenen, einzigartigen Mischungen herstellen.
5. Tag: Von Luzern zum Ospizio Bernina
Dreimal umsteigen in Thalwil, Chur und St. Moritz
Lassen wir uns von dem Umstiegen nicht täuschen: Diese Etappe ist wirklich eine der landschaftlich schönsten Zugfahrten der Welt und eine Reise wert. Außerdem fahren Schweizer Züge wie Schweizer Uhren. Zuverlässig und (fast) immer pünktlich.
Wir steigen gleich morgens in einen Zug von Luzern nach Thalwil ein, wo wir das erste Mal umsteigen. Danach in Chur und St. Moritz. Dort bringen uns die kleinen roten Züge der Rhätischen Bahn durch die wilde alpine Natur Graubündens in der Ostschweiz, gleich hinter der Grenze zu Italien.
Die Eisenbahn verbindet die beiden Länder nicht nur logistisch, sondern dient auch als Brücke zwischen Nord- und Südeuropa und verbindet zwei Regionen mit sehr unterschiedlichen Sprachen und Kulturen.
Die roten Züge durchqueren 55 Tunnel, 196 Brücken und steile Anstiege mit Leichtigkeit, und die Aussicht ist wirklich atemberaubend. Wenn die Bahn ihren höchsten Punkt, 2.253 m über dem Meeresspiegel, erreicht, fahren Sie in den Ospizio Bernina ein.
Hier können wir in einem abgelegenen Hotel übernachten, Wanderungen in der Natur unternehmen oder einfach nur die Ruhe genießen. Fahren wir zum Aussichtspunkt am Bahnhof Ospizio, wo wir die vorbeifahrenden kleinen roten Züge fotografieren können, deren Waggons sich im Wasser der Bergseen spiegeln. Oder machen wir einen gemütlichen Spaziergang zur Alp Grüm mit Blick auf die Berge. Die Züge bringen Sie stündlich zurück nach Ospizio Bernina. Weitere Informationen gibt’s in unserem Artikel über die Berninalinie.
Berninabahn Station Ospizio Bernina (2.253 m) Berninapass Berninapass Das berühmte Landwasserviadukt bei Filisur
6. Tag: Vom Ospizio Bernina über Tirano und am Gardasee nach Verona
Direktzug nach Tirano (Fahrzeit 1 Stunde). Weiter nach Peschiera del Garda station oder Verona
Unser letzter Tag führt uns nach Süden in das sonnige Italien. Wenn wir in Tirano einfahren, fühlt sich der Zug eher wie eine Stadtbahn an, die durch enge Gassen und einen Marktplatz fährt. Vorbei an Einheimischen, die ihren Morgenkaffee trinken. Die Palmen und das mediterrane Flair der Stadt signalisieren uns, dass wir in einer anderen Welt angekommen sind und die Schweiz hinter uns gelassen haben.
Und warum beenden wir Ihre Reise nicht am Gardasee (Bahnhof Peschiera del Garda), dem größten See Italiens und einem Gebiet von atemberaubender Naturschönheit. Die Weine, die Olivenöle und das gut betuchte kosmopolitische Publikum bilden den perfekten Abschluss einer bereits unglaublichen Reise. Oder fahren wir weiter nach Verona, der Stadt der Liebe, und nehmen Sie an einer Tour von Romeo und Julia teil, bei der wir Orte der berühmten romantischen Tragödie besuchen.
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