Von Amsterdam nach Berlin
Gutes Klimagewissen, keine Sicherheitskontrolle, keine ständigen Warteschlangen: Es gibt viele gute Gründe für eine Bahnfahrt von Amsterdam nach Berlin. Hier sind die fünf besten Argumente, den Flieger links liegen zu lassen.
Faire Fahrpreise
Mit Preisen von nur 39,90 € für eine einfache Fahrt (bei Vorausbuchung) von jedem Bahnhof in den Niederlanden nach Berlin und von jedem Bahnhof in Deutschland nach Amsterdam ist das Reisen mit der Bahn bemerkenswert günstig. Für weniger als 80 € kannst Du am Heimatbahnhof Deiner Wahl einsteigen und Dich zurücklehnen. Ohne zusätzliche Kosten für Transfer, Gepäck und überhöhte Flughafenpreise. Weitere Ermäßigungen gibt’s mit der BahnCard 25 der Deutschen Bahn, mit der Du 25 % Rabatt auf Normalpreise und weitere Rabatte auf Sonderangebote bekommst. First-Class-Sparpreise gibt’s ab 59,90 €.
Auf ein Bier im Bistro
Lehne Dich zurück und entspann Dich, während Du Dich im gemütlichen Speisewagen bedienen lässt: Ein warmes Croissant, eine Suppe oder Pasta mit einem Glas Rotwein. Die Intercity-Züge zwischen Amsterdam und Berlin führen eine Bordbistro, das Frühstück, Mittag- und Abendessen oder einen schnellen Happen für Zwischendurch anbieten. Mit Tellern, Besteck und weißer Tischdecke, kein Plastikgeschirr wie im Flieger. Und dazu ordentlich aufgeschäumter Latte Macchiato oder frisch gezapftes Bier, njammm-njammm!
Gepäck und Getränke ohne Ende
Im Gegensatz zu Fluggesellschaften beschränken die Bahnunternehmen die Menge des Gepäcks nicht – zumindest solange Du nicht Möbel umziehst. Keine Aufpreise für Übergepäck oder Sperrgut. Und in immer mehr Zügen kannst Du Dein Fahrrad mitnehmen – inzwischen auch im ICE der Deutschen Bahn. Du musst auch nicht Deine Tasche auskippen und die halbvollen Getränke oder Dein Shampoo wegwerfen. Ein regionaler Weißwein aus Frankreich, eine Flasche Olivenöl aus der Toskana, echtes Leinöl aus dem Spreewald: kein Problem im Zug.
Mit Stil ins Herz der Stadt
Es gibt keinen besseren Weg, um in einer Stadt anzukommen als mit dem Zug, und dies gilt insbesondere für Berlin. Der Intercity von Amsterdam fährt entlang der historischen Berliner Stadtbahn. Die Trasse von 1882 schlängelt sich auf hunderten Backsteinbögen quer durch die Innenstadt von West nach Ost. Sie führt an wichtigen Sehenswürdigkeiten vorbei, darunter der vom Krieg zerstörten Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, der Siegessäule, dem Reichstag und dem Berliner Dom.
Landschaften wie im Kino
Zugegeben, die Strecke Amsterdam – Berlin ist sicher nicht die landschaftlich schönste der Welt. Aber vom Zugfenster aus gibt es doch so einiges zu entdecken. Wie im Kino ziehen die Landschaften vorbei:
1. Aufbruch in Amsterdam
Die Centraal Station gleicht einem Neorenaissance-Schloss aus rotem Backstein mit Türmchen, Frontgiebeln und viel Dekor aus Naturstein. Gebaut auf drei künstlichen Inseln und 9.000 Holzpfählen. Der Hauptbahnhof ist ein ebenbürtiges Entrée in die Stadt der 200 Grachten und Kanäle. Paris, Brüssel, Frankfurt, Berlin – von hier aus erobern die Züge Europa.
2. Naturschutzgebiet Naardermeer
Saftige Wiesen, dichte Wälder, weite Felder: Das zeichnet das Naturschutzgebiet aus, das sich als grüne Oase zwischen den Vororten von Amsterdam und Hilversum erstreckt.
3. De Veluwes weiter Wald
Zwischen Amersfoort und Apeldoorn durchquerst Du den größten Wald der Niederlande. Dicht an dicht stehen hier die Bäume. Immer wieder aufgelockert durch pittoreske Dörfer und sanft geschwungene Heidelandschaften mit violett leuchtendem Heidekraut und verwunschenen Windflüchtern.
4. Kaiser-Kollos an der Porta Westfalica
Wuchtig thront das kolossale Kaiser-Wilhelm-Denkmal seit 1896 oben auf dem Berg. Es ist eines von einst vielen hundert Ehrenmälern, die nach dem Tod des ersten deutschen Kaisers landesweit entstanden sind. Eines prächtiger als das andere. Porta Westfalica hat mit 88 Metern Höhe eines der größten. An diesem schmalen Durchbruch des Weser- und Wiehengebirges hat sich die Weser ihren Weg zum Meer gebahnt. Auch die Eisenbahn windet sich zwischen Bad Oeynhausen und Minden durch die natürliche Barriere.
5. Herrschaftliches Hannover
Diese Stadt steckt voller Überraschungen und birgt viele versteckte Schätze, darunter die weltberühmten königlichen Gärten von Herrenhausen. Wenn Du ein flexibles Ticket ohne Zugbindung hast, dann „hopp hopp“ raus aus dem Zug und die Stadt entdecken! Wir haben bereits einige der besten Spots Hannovers für Dich zusammengetragen.
6. Volkswagen-Stadt Wolfsburg
Was in Frankreich die Ente ist, war in Deutschland der Käfer: Es sollte ein Wagen fürs Volk werden, den sich alle leisten können. Ende der 1930er wurde hierfür eine eigene Stadt angelegt – strategisch günstig am Mittellandkanal. Heute leben in Wolfsburg 125.000 Menschen. Produktionshallen, Kraftwerk, Frachter am Hafenanleger, Werksbahnen, reihenweise Neuwagen: Man hat das Gefühl quer durchs Werksgelände zu fahren. Heutzutage etwas aus der Zeit gefallen wirken Phaeno-Ausstellung, Autostadt und Fahrzeugmuseum, die das frühere „automobile Leben“ in den Mittelpunkt stellen.
7. Durch die Altmark
Die Landschaft ist in Gelb getaucht, wenn im Frühjahr und Sommer die endlosen Rapsfelder blühen. Die Altmark ist eine der Kornkammern Deutschlands – eine der fruchtbarsten Gegenden. Unendlich weite Felder, alte Backsteinbahnhöfe aus der Kaiserzeit, nur hier und da mal ein Dorf. Morgens liegt oft Nebel über den Weiden, abends tönt der Sonnenuntergang den Himmel rot. Nahe der Hansestadt Stendal mit ihrer Backsteinaltstadt passierst Du die mächtige Elbe. Sie ist einer der längsten Flüsse Mitteleuropas mit beeindruckenden Hochwasserbänken.
8. Berlin Hauptbahnhof
Der Intercity schlängelt sich über die Berliner Stadtbahn immer weiter in die City hinein. Mitten im Regierungsviertel, dem Symbol des „Neuen Berlins“, befindet sich der 2006 eröffnete Hauptbahnhof. Nicht einfach nur ein Kreuzungsbahnhof, ein mehrstöckiger und moderner Palast aus Glas und Stahl.
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